CDU Stadtverband Trossingen

Windräder und Kombikraftwerk in Trossingen

Im Rahmen des Vortrages von Hans Bauer, wurden seitens der CDU-Stadtverbandsmitglieder auch Fragen der künftigen Energiegewinnung in Trossingen an den Geschäftsführer Stadtwerke Trossingen gerichtet.
Auf die Frage, ob und wann Windräder im Bereich der Gemarkung Trossingen/Deißlingen gebaut werden, meinte der Stadtwerkechef, dies sei kompliziert und wenn überhaupt möglich müsse dies eine 140 Meter hohe Anlage sein. Es werde jetzt erst einmal geprüft, ob der Naturschutz eine solche Anlage zulasse und dann gelte es die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Windhäufigkeit zu untersuchen. Hierzu müssen aber rund 100 bis 150 Tausend Euro investiert werden, um einen Mast aufzubauen der dann ein Jahr lang die Windverhältnisse misst. „Unter der Voraussetzung der Wirtschaftlichkeit sind Windräder durchaus noch im Gespräch“, so Bauer, wobei eine Wirtschaftlichkeit bei Windrädern, die nur eine Höhe von 100 Metern hätten auszuschließen sei. Wenn alles gut gehe, rechnet Bauer dennoch erst mit einem Bau frühestens in den Jahren 2016/17. „Dann werden wir aber gerne eine Bürgerbeteiligung anbieten“.
 
„Bis heute haben wir nichts mehr gehört“, so die Antwort von Hans Bauer auf die Frage nach der Inbetriebnahme des thermodynamischen Kombikraftwerks Aeroterm, das die Firma Energie Globale GmbH entwickelt hat und eigentlich ab 1. November den erzeugten Strom ins Netz der ENTro einspeisen wollte. Er finde es gut, wenn Initiative im Bereich der erneuerbaren Energien gezeigt werde und junge Leute wie die Jungunternehmer von Energia Globale „etwas machen“, betonte Bauer. Warum die Anlage bis heute nicht am Netz sei, könne er nicht sagen, „an uns liegt es nicht, von unserer Seite aus kann die Anlage morgen schon in Betrieb gehen, sie müssen auf uns zukommen und die Anlage anmelden“.
 
Dass dies in wenigen Tagen geschehen wird, war von den Geschäftsführern der  Energia Globale, Matthias Klopsch und Michael Cardinale auf Anfrage der Neckarquelle zu erfahren. „Die Anlage läuft, wir gehen nächste Woche ans Netz“, so Michael Cardinale. Man werde dies anmelden und den Anschluss dann gemeinsam mit EnTro-Mitarbeitern vollziehen. Warum sich die Inbetriebnahme verzögerte, habe zwei Gründe: Zum einen sei noch immer nicht geklärt, in welcher Höhe sich die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbaren Energiegesetz bewegen wird. Es  liege aber nicht an der EnTro, mit der die Energia Globale in harmonischer Kooperation stehe, so Cardinale. Dies werde in Berlin entschieden. Da es sich beim Aeroterm um ein thermodynamisches Kombikraftwerk handelt, das Solarstrahlung und Windenergie in einem System benutzt, könnte sich nach Einschätzung von Michael Cardinale die Einspeisevergütung „irgendwo in der Mitte zwischen Wind (neun Cent) und Solar (knapp 18 Cent) pro Kilowattstunde liegen“.  Er hofft, dass seitens der Einspeisevergütung in den kommenden Tagen aus Berlin grünes Licht kommt.
 
Die Wartephase für die Einspeisevergütung haben die Tüftler von Energia Globale genutzt, um die Anlage weiter zu entwickeln. „Wir haben festgestellt, dass hier am Standort Gölten/Hochfeld nur ein durchschnittlicher Wind von einem Meter pro Sekunde weht, und speziell hier nur Südwind die Anlage betreibt“, so Cardinale. Mit der Optimierung speziell der Windflügel habe man jetzt das Möglichste rausgeholt „die Anlage läuft super und von der Weiterentwicklung profitieren die künftigen Kunden“.
 
Bildtext 1 : Der Prototyp des Aeroterm (hier noch im Burgbacher-Areal) wurde weiterentwickelt und wird in der kommenden Woche am Standort auf dem Hochfeld in Betrieb gehen.