CDU Stadtverband Trossingen

Karin Bader schafft Wohlfühlplätze für Zwergerl

Trossingen. Auf Einladung des CDU-Stadtverbandes war Diplom-Sozialpädagogin (FH) Karin Bader, Geschäftsführerin der Denk mit! Kinderbetreuungseinrichtungen nach Trossingen gekommen und informierte die rund 15 Interessierten über die Denk mit! Kinderkrippe, die sie im September 2012 in Trossingen eröffnen wird.
Dass mit Karin Bader eine Expertin für Kinderbetreuungseinrichtungen nach Trossingen kommt, war schnell klar. Bader hat bereits, nachdem sie 14 Kinderkrippen für das Studentenwerk in München gegründet und über einen Trägerverein geführt hatte, seit nunmehr 20 Jahren zuerst Lernstudios, später Vorschulkindergärten und seit rund fünf Jahren 15 Kinderkrippen in Bayern realisiert und derzeit noch in Planung. Karin Bader  als Chefin einer Einzelfirma „wir sind keine Kette, sondern ein mittelständisches Unternehmen“ hat inzwischen mehr als 200 fast ausschließlich weibliche Mitarbeiterinnen „Erzieherinnen, Sozialpädagogen und Kinderpflegerinnen, die unser Denk mit! Konzept permanent weiterentwickeln“.
 
In Trossingen eröffnet Karin Bader die erste Kinderkrippe in Baden-Württemberg, parallel hierzu laufen weitere Projekte in Tuttlingen sowie im Take-Off-Park in Neuhausen ob Eck, sowie in Reutlingen und Pfullingen. Weiter möchte sich Bader, deren Kontakte zu Trossingen und den anderen Standorten in Baden-Württemberg über Bekannte  in Rottweil zustanden gekommen waren, nicht ausweiten. „Bayern und Baden-Württemberg passt zusammen, das ist noch für mich als Einzelfirma überschaubar“, Großstädte wie Frankfurt oder Düsseldorf brauche Denk mit! nicht.
 
„Hinter Denk mit! Steckt neben dem pädagogischen auch ein fundiertes wirtschaftliches Konzept“, erklärte die so engagierte bayerische „Frontfrau“ „sonst hätten wir nicht überlebt“, und man würde sich auch nicht in Trossingen binden, schließlich ist das Projekt mit dem Investitionsförderprogramm auf 25 Jahre ausgelegt. „Wir haben, als wir uns vorgestellt haben, offene Türen eingerannt“, erklärte Bader, mit Bethel habe es leider nicht funktioniert, deshalb habe man den Vorschlag von Bürgermeister Dr. Clemens Maier gerne angenommen, eine Immobilie als Eigenbesitz zu errichten. Nachdem dies zuerst auf Erbpachtbasis angedacht war, stehe man nun direkt vor dem Notartermin zum käuflichen Erwerb des 1660 Quadratmeter großen Grundstücks im Rudolf-Würthner-Weg, eingebettet in die Sackgasse ohne Gegenverkehr mit Ausrichtung des Gartens in Richtung Süden. „Bauherr ist mein Mann, ich miete die Räume dann an“. Rund eine bis 1,2 Millionen wollen die Bader’s in die Trossinger Einrichtung investieren „Wir haben keine goldenen Wasserhähne, aber das richtige Material am richtigen Fleck“, beschreibt Bader die „Wohlfühlplätze für Zwergerl“, mit hochwertiger kleinkindgerechter Einrichtung. Hierzu zählen neben den großzügigen und lichtdurchlässigen  Gruppen- jeweils direkt angrenzende Ruheräume und sogenannte „Spaßbäder“, großzügige sanitäre Anlagen, sowohl für Erzieherinnen wie auch Kinder ideal zur stressfreien Sauberkeitserziehung der Ein- bis Dreijährigen. Besonders wichtig ist Bader auch das Zugangssystem mit Kamera, so dass die Erzieherinnen, den Gruppenraum nicht verlassen müssen, wenn Eltern kommen. „wir sind eine familienergänzende und keine familienausschließende Einrichtung“, betonte Karin Bader. Eine Änderung habe sich jetzt allerdings beim Planungsbüro ergeben, die ersten planerischen Konzepte hatte das regionale Büro KTL aus Rottweil erstellt. „Wir waren mit diesem Büro sehr zufrieden“, betonte Bader „greifen aber jetzt, sowohl für Trossingen wie auch die Tuttlinger Projekte auf das Architekturbüro, das unsere Projekte in Bayern umsetzte zurück. Wir sind ein eingespieltes Team und setzen auf bisherige Erfahrungswerte“. Entgegen dem ersten Entwurf mit Flachdach, erhält das Trossinger Gebäude nun ein Satteldach, je nach Schneelage soll der Baubeginn etwa Mitte März sein „in herkömmlicher Bauweise mit Bodenplatte ohne Keller“. Derzeit werde noch an einem Energiekonzept (eventuell Geothermie) gearbeitet. Angedacht sei auch eine „Büroeinheit und Wohnung oben drauf zu setzen“, erklärte Karin Bader, „Trossingen wird unser Stützpunkt in Baden-Württemberg“. Aufgrund schlechter Erfahrungen werde man keinen Generalunternehmer beauftragen, es sei eine offizielle nicht europaweite Ausschreibung „ich hoffe, dass sich regionale Firmen an der Ausschreibung beteiligen“.
 
Das Gebäude wird konzipiert für insgesamt vier Kinderkrippengruppen mit zwei Mal zehn Kindern ab zehn Monaten und zwei Mal zwölf Kinder, der sogenannten Zwergenschule für Zwei- bis Dreijährige und wird voraussichtlich im September 2012 eröffnet. „Ich denke wir starten mit zwei Gruppen“ meinte Bader, erfahrungsgemäß habe Denk mit! In allen Einrichtungen riesige Wartelisten, so dass man immer mit vollen Häusern an den Start gehe, die abgemeldeten Kinder können aber frühestens im Alter von zehn Monaten gebracht werden und haben dann noch einen Eingewöhnungsphase mit Elternbegleitung von zwei Monaten.
 
 
Das Denk mit! Konzept
Auch über das pädagogische Konzept informierte Karin Bader: „Wir sind eine familienergänzende Einrichtung und brauchen keine Kindersauna, keine ultimative Vorbereitung zum Abitur und keine bilinguale Betreuung“, Denk mit! setze auf ganzheitliche pädagogische Konzepte, zu dem neben festen Bezugspersonen auch ein geregelter Tagesablauf mit Ritualen wie Morgenkreis, Essens- und Ruhezeiten zählt, ebenso ein Modulplan  für die Förderung von Sprache, Bewegung, Musik und mehr und auch das „Mithelfen“ in der Küche. Deshalb habe jede Einrichtung eine Hauswirtschafterin, die einer Gruppe zugeordnet sei.
 
Zu den tragenden Säulen des Gesamtkonzepts gehört eine hohe Flexibiliät bei den Betreuungszeiten täglich zwischen 7 und 17 Uhr und nicht zuletzt ein gesundes, ausgewogenes Mittagessen. Die Frage nach Betreuungszeiten am Samstag müsse überdenkt werden und richte sich nach dem Bedarf, erklärte Karin Bader. Für Eltern im Schichtbetrieb sei dies eventuell wichtig, deshalb sei man offen für alles. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang sei aber. „Kein Kind darf mehr als zehn Stunden täglich in unserer Einrichtung sein“, und nicht an sechs sondern maximal an fünf Tagen.
 
Was die monatlichen Beiträge betrifft, so richten diese sich nach „Buchungszeit“,, wobei man in Trossingen verstärkt Ganztagesplätze anbietet. Der Elternbeitrag für eine ganztägige Betreuung von 7 bis 17 Uhr an fünf Wochentagen beträgt 340 Euro, Eltern mit Trossinger Familienpass bezahlen lediglich 221 Euro, jeweils zusätzlich kommen 55 Euro Essengeld hinzu. Karin Bader überzeugte den CDU-Stadtverband als Veranstalter des Info-Abends mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis „in München werden für dieselben Leistungen bis knapp 600 Euro fällig“. Vergleicht man einen 6,5 Stunden-Platz bei Denk mit! In Trossingen (Betreuung von 7 bis 13.30 oder von 8 bis 14.30 Uhr; Elternbeitrag 210 Euro plus 55 Euro Essensgeld) mit einem 6-Stunden Platz bei einer Tagesmutter (200 Euro pro Monat) wird klar, dass die Krippenbetreuung eine sehr gute Alternative für die Kleinkindbetreuung ist. Wie bei alle Denk mit! Einrichtungen wird es auch in Trossingen 20 Schließtage pro Jahr geben (zwei Wochen im Sommer und je eine Woche über Ostern und Weihnachten).
 
Ab Januar wird Karin Bader mit der Öffentlichkeitsarbeit beginnen, um über Stellenausschreibungen qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, die mit einem eigens entwickelten nicht tarifgebundenen leistungsbezogenen Bonussystem bezahlt werden. Interessierte Eltern können sich dann auch informieren und ihre Kinder anmelden. Auch werde Bader mit Trossinger Firmen Kontakte aufnehmen. Darüber hinaus wird auch die Möglichkeit geschaffen, dass auswärtige Eltern, die in Trossingen arbeiten, ihre Kinder in die Trossinger Zwergenkrippe am Rudolf-Würthner-Weg bringen können.
 
 
Bildtext: Dipl. Sozialpädagogin Karin Bader, pädagogische Leiterin und Geschäftsführerin der Denk mit! Einrichtungen gab bei einer Veranstaltung des CDU-Stadtverbandes einen umfangreichen Einblick in die Planung und das Gesamtkonzept der Kinderkrippe, die in 2012 im Rudolf-Würthner-Weg gebaut und eröffnet wird. Von links Werner Hauser (Vorsitzender CDU-Stadtverband); Karin Bader, Hans Trümper und Petra Hermann.