Die Anzahl von zirka 700 Bewohnern blieb in den letzten Jahren konstant“, erklärte sie in einer kurzen Darstellung der Gemeinde. Ihr vorrangiges Ziel ist es, diese Menschen auch in Gunningen zu halten. Doch um das zu erreichen, müssen Verbesserungen in der Infrastruktur erfolgen.
Der Orte kann nur 83 Arbeitsplätzen in den ansässigen Geschäften und Firmen bieten. Der Anschluss ans öffentliche Verkehrsnetz sei gerade am Wochenende sehr schlecht. „Es gibt in Gunningen keinen Arzt, keine Apotheke. Das muss sich ändern.“ Heike Ollech verfolgt den Plan, dass ein Arzt ein bis zweimal pro Woche in Gunningen Sprechzeiten abhält.
Auch wird versucht, durch preisgünstige Bauplätze junge Menschen nach Gunningen zu bekommen und sie zu halten. So am oberen Hangbereich des Lombachtals, einer von der Sonne verwöhnten Lage. Stolz ist die Bürgermeisterin, dass in ihrer Gemeinde ein Kindergarten für zurzeit 18 Kinder unterhalten wird. Schulkinder fahren mit Schulbussen in die Grundschule nach Schura, zu weiterführenden Schulen nach Trossingen oder Spaichingen.
Ein großes Plus sei auch das rege Vereinsleben in der Gemeinde. Jugendgruppe Gunningen, Männergesangverein, Musikverein, Narrenzunft, Obst- und Gartenbauverein, Seniorengemeinschaft sowie Turn- und Sportverein beeinflussen den Gemeindezusammenhalt stark.
Zurückhaltend reagierte Heike Ollech auf die Frage von Alexander Glöckler nach Windenergie. „Gunningen kann sich dem Thema nicht verschließen. Aber alles in Maßen. Ich möchte der nächsten Generation auch Natur erhalten. Die vom Regionalverband vorgeschlagenen Standorte würden sich teilweise landschaftszerstörend auswirken.“
Abschließend ging die Bürgermeisterin auf das Projekt ein, auf das die Gunninger und sie sehr stolz sind, das aber auch ein starkes Loch in die Finanzkasse gerissen hat: die Hohenkarpfenhalle. Bei der Sanierung der alten Halle traten erhebliche Sicherheitsmängel auf. So musste quasi „Hals über Kopf“ eine neue Halle gebaut werden, die 2011 eingeweiht wurde. „Es war ein Kraftakt. Alle vierzehn Tage eine Gemeinderatssitzung“, so Heike Ollech, „aber das Ergebnis kann sich sehen lassen“.
Bei der anschließenden Führung zeigte sich der CDU-Stadtverband angetan. Das Foyer bietet Raum für Feiern und Sitzungen. Die Mehrzweckhalle wird sportlichen und kulturellen Veranstaltungen absolut gerecht. „Sie ist für die Zukunft gebaut.“ Besonders beeindruckt waren die Besucher von der Küche. Alle Elemente sind auf Rollen zu bewegen und können so bei Bedarf als Theke oder Anrichte genutzt werden.
Als Abschluss des Treffens hatte Heike Ollech eigentlich eine Wanderung zur Kapelle vorgesehen, doch das einsetzende Gewitter ließ diesen Programmpunkt buchstäblich „ins Wasser fallen“.

Vorsitzender Werner Hauser bedankte sich bei Bürgermeisterin Heike Ollech im Namen des CDU-Stadtverbandes mit einem kleinen Präsent aus Trossingen für die Einladung und versicherte, man wolle diese Besuche in Ortschaften der Gemeindeverwaltung beibehalten. „In manchen Belangen können wir doch Hilfe oder Anregungen geben. – Und die Wanderung zur Kapelle muss auf jeden Fall nachgeholt werden.“