CDU Stadtverband Trossingen

Tempo 30: Räte treten auf die Bremse

Bei der Ausweitung der Tempo-30-Zonen in der Stadt muss sich Bürgermeister Dr. Clemens Maier auf Gegenwind aus dem Gemeinderat einstellen. Das wurde während einer Diskussion mit ADAC-Vertretern am Montagabend deutlich.
Trossingen. Die CDU hatte zur Informationsveranstaltung in den Gasthof Germania geladen – und circa 40 Besucher waren gekommen, um sich von Volker Zahn, Abteilungsleiter Verkehr und Technik beim ADAC in Stuttgart, über Sinn und Unsinn von Tempo 30 aufklären zu lassen. Unter den Besuchern auch Vertreter aller Fraktionen im Trossinger Gemeinderat mit Ausnahme der SPD. Nach Vortrag und lebhaft geführter Diskussion dürfte feststehen: Den Vorstellungen von Bürgermeister Maier, alle Wohngebiete der Stadt nun zeitnah und möglichst auf einen Schlag in Tempo-30-Zonen umzuwandeln, dürfte der Gemeinderat in dieser Form nicht zustimmen. „Schilder aufstellen alleine reicht nicht“: Mit diesem Argument rannte der Vertreter des ADAC beim mehrheitlich Tempo-30-kritischen Publikum offene Türen ein. Zwar besteht für die Kommunen seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr die Pflicht, die Einrichtung temporeduzierter Bereiche durch bauliche Maßnahmen zu unterstützen, doch Autofahrer auf breiten Straßen nur durch ein Schild zu disziplinieren, dürfte nach Ansicht Zahns schwierig werden. Gerade das hatten die Planungen der Verwaltung allerdings vorgesehen. Um die 20 000 Euro sei für die Beschilderung der Tempo-30-Zonen einzuplanen, hatte Maier unlängst betont. Maßnahmen zur Fahrbahnverengung durch Bepflanzungen, Blumentröge oder ähnliches kamen in diesen Plänen nicht vor. Zahn hält die Ausweitung der Tempo-30-Bereiche in Trossingen jedoch durchaus für sinnvoll, zumal er bei einer Vororterkundung „einen Mischmasch“ ausgemacht hat. In vielen Wohngebieten könne durch die Rechts-vor-Links-Regelung ohnehin nicht schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werden. Dennoch warnt der ADAC-Experte vor einer Ausweitung „in einem Rutsch“. Sinnvoller sei es, die Tempo-30-Einführung sukzessive vorzunehmen und Erfahrungen aus einem Wohngebiet auf andere zu übertragen.